Back to:   Index Of Work
Totentanz (Thomas Adès)

Dance, wild but tightly controlled, and all the wilder for being so, dance at once intoxicating and sinister, dance that takes over our bodies as its own – such involving and intemperate dance has been a feature of Adès’s music at least since the third movement of his Asyla. Here it is again, more so than ever before.

The Totentanz, or Dance of Death, was a topic that gripped Europe in the fifteenth century, perhaps because Renaissance humanism, which placed increasing value on the individual life, was coming up against our common human fate. Adès took his image of this ultimate dance, and his text, from a thirty-metre-long hanging of painted cloth made in 1463 for the church of St. Mary in the German Baltic city of Lübeck. Itself subject to mortality, the hanging was replaced by a copy at the beginning of the eighteenth century, and that copy was destroyed during World War II. Reproductions of it, though, have survived, and these for Adès were enough. They showed Death linking hands with representatives of humanity at all levels, addressing each differently in the underlying captions, but with the same ineluctable message, to which each responds, generally with sorrowful resignation. Adès cuts the cast of human characters from twenty-three to sixteen, adapts the words, and sets Death’s part for a declamatory yet lyrical baritone, while a mezzo-soprano sings for all his victims. In the text, the two voices largely alternate, but with the important difference that where each of the human beings replies directly to Death’s invitation to the dance, Death is always moving on to the next. Adès varies this back-and-forth dialogue in the later stages of his work, but still it remains the case that human reactions, variously expressed as they may be, are all futile. Death is not a great listener.

The interplay between one who only declares and those who hear and answer, between statement and response, between reiterated summons and ever renewed lament, is thrust forward by and within an immense orchestral machine, involving a large percussion section. This machine, we might imagine, gives us the voice of Death’s great ally, Time, which enters with a surge onto whacking chords and then, in octaves across the whole orchestra, introduces the baritone to present, as preacher, this coming “play”. Even while the preacher is addressing us, the dance, which swirls and swells on from an initial oscillation, is already beginning – a piccolo starts it – but it really gets going when the baritone takes on the voice of Death, to call first on the pope. Death’s proposal is different every time, shaped towards the intended recipient, and, in a score that also features incidental word-painting, each human character has a different voice, and a different orchestra. The pope, for instance, sings with upper strings in free rhythm, the cardinal with woodwind and strings in flowing quavers that are perhaps seeking a way out – and fittingly it is here that Death first re-enters, to create a duet. A score of constant variety and telling detail results from the changing scenes, even while the dance is all the time waiting in the wings, ready now and then, between these wasted discussions, to bound forward again.

There are also moments of stillness, of an exquisitely expressed emptiness, as in the dialogue with the monk. Then, after the knight has had his say, with soft drumming and the dance in the oboes, Death becomes more impatient, and rushes through the mayor, the doctor and the usurer. After this comes a slow duet for Death and the merchant, their voices moving together as the orchestra readies itself for the climactic eruption of dance. For a moment this seems to exhaust Death, and he allows the parish clerk to have his say – in a passage of fine pianissimos – before for once chiming in second, lyrically. Two further long scenes follow, with the craftsman (a self-portrait) and the peasant, “perhaps representing”, the composer suggests, “the extreme opposite poles of human resistance and acceptance, and of Death’s animosity or lack of it”. From this point we may feel that the dance of death is becoming more a love song of death, leading on to another pianissimo sequence, with the maiden.

Now there remains only, alone in the world, a child. The child has few words, repeating them over and over, with growing passion, before sinking into Death’s arms. Totentanz was commissioned by Robin Boyle in memory of Witold Lutosławski (1913–1994) and of his wife Danuta.

Paul Griffiths

 


Totentanz


Der Prediger

Ach redeliche Kreatur, ob arm, ob reich, 

Sieh hier das Schauspiel, jung und alt, 

Und denket ein jeder daran,
daß niemand sich aufhalten hier kann.


Der Tod

Zu diesem Tanz ruf ich alle ein, 

Papst, Kaiser, Mönch und Bauer! 

Wenn ich komme, groß und klein, 

hilft euch allen keine Trauer. 

Bedenket ihr zu aller Zeit,

gute Werke mitzubringen,
Um eure Sünden zu verzeih’n.
Ihr müsst nach meiner Pfeife springen!


Der Tod zum Papst

Herr Papst, du bist der höchste nu,

tanzen wir vor, ich und du!

Kreuch aus dem Vatikan
in diesen Sarg hinein.

 

Hier trägt dein Scheitel noch

das Golden von drei Kronen,

der Hut ist viel zu hoch,
Du mußt jetzt enger wohnen.


Der Papst

Ach Herr Gott, was nutzt es mir,

so hoch im Rang zu werden?

Wie alle Menschen hier
Bin ich dereinst nur Erden.


Der Tod zum Kaiser

Auf,großer Kaiser, auf,
segne dein Reich und die Welt!

Und wisse, daß ich dir
den letzten Tanz bestellt.

Mein alter Bund gilt mehr
als Apfel, Schwert und Bullen,

Wer mir Gesetze schreibt

mahlt eitel blinder Nullen.


Der Kaiser

O Tod, dein Angesicht so bleich,

verändert mir mein ganzes Wesen.
Ich war der mächtigste und reich,

keiner kam mir im entferntesten gleich.

Könige, Fürsten und Herren

Sich beugten und mich verehrten

Jetzt machst du, schrecklichste Form

Aus mir Speise für den Wurm.


Der Tod zum Kardinal

Sag gute Nacht der Welt

bestürzter Kardinal!
Dein Ende rufet dich
zur ungezählten Zahl.
Das weiß ich, Sohn, du hast

viel Gutes hier empfangen

Ich weiß nicht, was du dort

wirst für ein Teil erlangen.


Der Kardinal

Meiner, Herr, erbarme dich!
Nicht entfliehen kann ich dir.
Seh ich vor oder hinter mich
spür ich den Tod schon nah bei mir.

Was nutzt mir mein’ Rang auf Erden

Meine Kleider aus Burgund

Ich werd’ unwürdiger werden
Als ein stinkender, unreiner Hund.


Der Tod zum König

Denk an den wahren Spruch,
den Toten abgefaßt,
der heute König heißt
liegt morgen ganz erblaßt.

Alsdann so kann man dich
nicht mehr großmächtig schreiben,

Weil deine Macht zu schwach

die Würmer zu vertreiben.


Der König

O Tod, dein Spruch hat mich erschreckt!

Diesen Tanz, den kenn ich nicht.
Jetzt hat deine Faust ihr Ziel gesteckt

und beraubt mich meines Reichs.


Der Tod zum Mönch

Hör Abt! Die Glocke schlägt

die dich zu Bette ruft,
Nun tanze fort mit mir
zu der bestimmten Gruft.

Inzwischen laß die Furcht
der Einsamkeit verschwinden,

dort wirst du ein Convent

von tausend Brüdern finden.


Der Mönch

Mein strenger Orden schreibt

mir tausend Regeln für,
Jetzt greift der Tod mich an

und rufet: Folge mir!

Ich bin noch nicht bereit
mein Kloster zu verlassen

Wenn ich die Regul nur
der Sterbekunst könnt’ fassen!


Der Tod zum Ritter

Kein Eisen schützet dich
vor meinen scharfen Pfeilen.

Du mußt mit mir zum Tanz

in leichter Rüstung eilen.


Der Ritter

Ihr Helden schauet mich

in diesen Waffen an!
So focht ich als ein Löw,
so stund ich als ein Mann.

Bis daß mein Gegenpart

gestrecket lag zur Erden.

Nun will der letzte Feind

an mir zum Ritter werden.


Der Tod zum Bürgermeister

Bürgermeister, für dein Arbeit, für dein Leben

großen Lohn hast du empfangen.
Was dir zusteht, wird dir gegeben.
Nach mir hattest du kein Verlangen.

Für deinen Sünden reuig sei!

Medeziner, an der Reih’!


Der Bürgermeister

Oh weh, wie quälet mich der Tod,
an das Sterben hab ich kaum gedacht.

Jetzt muß ich reisen und weiß nicht wohin,

eh ich mein Sünden hab gut gemacht.


Der Tod zum Arzt

Beschaue dich nur selbst
und nicht das Krankenglas
Du bist dem Körper nach
so dauerhaft als das.
Ein Stoß zerbricht das Glas,
der Mensch zerfällt im Sterben

Was findet man hernach
von beiden? Nichts als Scherben.


Der Arzt

Viele Menschen hülfe ich

wenn es nur möglich sei.
Aber helfen gegen dich
tut keine Kunst noch Arzenei.


Der Tod zum Wucherer

Wucherer, ich fordr‘e deinen Rest

als meinen Zins von dir
Zahl ab! und laß die Last
des schweren Beutels hier.
Komm mit mir in meinen Reigen

Wucherer, folge mir ins Schweigen.


Der Wucherer

O Tod, du unerwarteter,
Mit Freud‘ genoß ich viel Besitz.

Muß ich jetzt sterben, ist mir schwer.

Vorstellt’ ich mir nie dein Antlitz.


Der Tod zum Kaufmann

Jetzt mußt du in ein anderes Land

Kaufmann, reiche mir die Hand.

Zahl aus und liefer mir
den Anteil meiner Ware,

so viel ich fassen kann

auf einer Leichenbahre.


Der Kaufmann

Meine Rechnung geht noch nicht auf,

sonst ginge ich fröhlich mit deinem Lauf.

Es liegt mir fern, bereit zu sein
obwohl ich habe Kleider
für Land und für die See
für Regen, Wind und Schnee
Doch nicht für diese Reise.


Der Tod zum Küster

Küster, Bruder, komm heran.


Der Küster

Ach, Herr Tod, nun ich erst zu dienen begann!

Hab ich doch fest daran geglaubt,
Daß niemand mir den Aufstieg raubt.
Ein hohes Amt, mein ganzes Ziel –

Jetzt ist mir klar, dass es zerfiel.
Ich mach des Lebens kein Gebrauch.
Der Tod wird mich schlucken, wie der Rauch.


Der Tod zum Küster

Gelingt es dir, dich hochzuheben

Kommt dir mehr Gefahr ins Leben

Doch streibst du weiter Jahr für Jahr,

So bringst du dich nur in Gefahr.

Drum folge mir, begleite mich,

Damit kein Hochmut packe dich

Und bleibe gottesfromm.

Nun, Mann des Handwerks, komm.


Der Handwerker

Ach weh, was wird mir geschehen?
Übles ist mir vorgesehen.
Nachlässig war ich, unbedacht,
Und auch mein Handwerk schlecht gemacht.

Ich schätzte meine Güter sehr

Muß ich dich beten, lieber Herr,

All meinen Sünden zu vergeben

O führe mich ins ew’ge Leben!


Der Tod zum Handwerker

Handwerker, Schurken allgemein!

Ihr achtet wohl auf alles Klein.

Sich wechselseitig gern betrügen

Und dies und das zusammenlügen.

Ihr denkt so selten an der Tod

Der Euch wie allen andern droht

Für euer Seele wird es schwer.

Bauer, in den Reigen, kommet her.


Der Tod zum Bauer

Komm Landsmann zu dem Tanz,

von Müh‘ und Arbeit heiß
So schwitzest du zuletzt
den kalten Todesschweiß.

Mit deiner Mühsal und Ehrlichkeit

gehört dir das Himmelreich.
Du kannst wohl fröhlich tanzen,

nun komm’ zu mir sogleich.


Der Bauer

Ich trug des Tages Last und Not

und aß mein schwerverdientes Brot.

Doch will mein Führer mich
zu sanfter Ruhe bringen,
so kann ich wohlvergnügt
das Consummatum singen.


Der Tod zum Mädchen

Ich halte wie die Welt
von Komplimenten nichts.

Muß sagen mein hartes Wort,

das Stahl und Eisen bricht.

Und warum wollt ihr mir
den letzten Tanz versagen?

Die Jungfrau‘n pflegen sonst

kein Tänzchen abzuschlagen.


Das Mädchen

Ich spür der Welten Freude!
Dich kenn ich nicht, fremder Mann.

Ich folge, weil ich muß,
und tanze, wie ich kann.


Der Tod zum Kind

Nimm zarter Säugling an

den frühen Sensenschlag.

Und schlaf hernach getrost

bis zu dem Jüngsten Tag!


Das Kind

O Tod wie soll ich das verstehen?
Ich soll tanzen und kann nicht gehen!

 

© Faber Music 

 

 

Totentanz


The Preacher

Good folk, come, rich or poor, this way, 

come, young and old, to see the play. 

And think on this: though every man 

would live forever, no-one can.


Death

To this dance I bid you all,
Pope, emperor, peasant, friar! 

When I come to great and small, 

no help to shed a tear.
Take heed of this, no matter when: 

gather good works together,
to be forgiven all your sin.
I pipe, and you must caper!


Death to the Pope

Sir Pope, you are the highest now,
let’s lead the dance, then, me and you! 

Come crawl from out the Vatican
into this coffin, go right in.
Still on your pate I spy
gold of the triple crown,
your hat is much too high,
your home must narrow down.


The Pope

Ah, lord God, I fear
high rank is nothing worth. 

Like anybody here
I shall be naught but earth.


Death to the Emperor

Up, emperor, and bless
your empire, bless this world! 

And, mighty one, know this: 

your last dance I have called.
My ancient bond outweighs 

apple and sword and bull.
Who scrawls me round with laws 

wreaks a blank futile Null.


The Emperor

O Death, your face so pale
makes all my being change. 

Greatest I was of all,
rich, unmatched at furthest range. 

Kings, princes, lords

bowed low with duteous words. 

Now, loathsome form,
you feed me to the worm.


Death to the Cardinal

Say goodnight to the world, 

you Cardinal undone! 

Your latter end has called 

you to the countless throng. 

My son, I know that here 

you undertook much good: 

I have no inkling, there, 

what may be your reward.


The Cardinal

Have mercy on me, Sire! 

From you I cannot flee: 

behind me and before,
I trace Death close to me. 

In vain my rank on earth, 

my raiment of Burgund,

I shall be no more worth 

than filthy stinking hound.


Death to the King

Think on the truthful word 

that’s written for the dead: 

he who as King is hailed 

next day must fall and fade. 

In you, we can no more

a mighty man portray: 

too feeble is your power 

to drive the worms away.


The King

O Death, your words strike terror! 

This dance I’ve never known. 

Your axe has found its target:
you rob me of my throne.


Death to the Monk

Abbot! The tolling bell
has called you to your bed. 

Come dance with me, and fill 

the crypt that waits prepared. 

No fear of solitude:
a cloister you’ll discover, 

where the high walls include 

a thousand pious brothers.


The Monk

My Order bids me strictly
obey a thousand rules.
Now Death assaults and grips me 

and “Follow me!” he calls.
Too soon to leave my cloister:

too soon to say goodbye. 

If only I could master 

The rules of how to die!


Death to the Knight

From my sharp darts
no iron guards you. 

Light-armed you’ll haste 

where my dance guides you.


The Knight

You heroes, look at me 

armed in might, 

manly in bearing,
a lion in fight,

until my enemy
was laid low.
Here’s my new knight, 

the final foe.


Death to the Mayor

Mayor, for your work and life 

You have garnered great reward. 

All that’s owed you, you receive. 

I am not what you desired:
so repent of all your sin. 

...Doctor, join the line, step in!


The Mayor

O woe, how Death torments me. 

No thought to death I’ve given.
I must away and know not where, 

a sinner, still unshriven.


Death to the Doctor

Examine yourself,
not the sick man’s glass: 

your body no longer 

than that shall last. 

Glass breaks at a blow, 

Man shatters in death. 

Nothing but shards 

remains of both.


The Doctor

I’d help even more, 

do all I can do.
But no skilful cure 

can help against you.


Death to the Usurer

Usurer, I demand what’s left
of you as my interest.
Pay up now! Lay down your purse, 

it’s a load too onerous.
Come with me and join my dance: 

follow me, Usurer, into silence.


The Usurer

O Death, the unawaited,
in wealth I have delighted.
Now I must die: that’s wretched. 

Your face, I’ve never pictured.


Death to the Merchant

Now you must visit another land, 

Merchant, I shall take your hand. 

Make out your bill,
deliver me my ware,

as much as I can pile 

on to a funeral bier.


The Merchant

My account is not yet done, 

else I’d gladly join your run.
I am far from ready!
I have clothes for land and sea, 

stormy, wintry, rainy:

nothing for this journey.


Death to the Parish Clerk

Parish Clerk, brother: here, come on.


The Parish Clerk

Sir Death, my service has just begun! 

This I could not have believed:
my ambition is deceived.
High office was my goal, that’s all: 

now in ruins I see it fall.

No more success will follow: 

by Death I shall be swallowed.

 

Death to the Parish Clerk

The more you gain promotion, 

the more your life’s uncertain. 

Striving upward year by year, 

jeopardy you must incur. 

Then follow me, accompany, 

avoid the snare of vanity,

in fear of God be steady. 

...Handworker, now, make ready.



The Handworker

O woe, what is my fate?
Some evil must await.
I was neglectful, thoughtless, 

my handwork far from faultless. 

I treasured my possessions: 

Lord, hear my supplications!
Be all my sins forgiven:
Lord, grant me life in heaven!


Death to the Handworker

Handworkers, rascals one and all! 

Your ventures and your aims are small: 

you cheat each other readily, 

repeatedly concoct a lie.
So seldom do you think on Death,
who threatens you, like all on earth, 

your soul shall know much suffering. 

...Come forward, Peasant, join the ring.


Death to the Peasant

Come, rustic, join the dance, 

weary with labour’s heat.
So shall you sweat at last
the chill of Death’s cold sweat. 

Your honest effort gains

your crown in heaven’s land. 

Rejoice then in the dance, 

come quickly, take my hand.


The Peasant

In need I bore the daily load, 

and ate my hard-earned bread. 

But now my Guide shall bring 

me to my pleasant rest: 

contented I may sing 

Consummatum Est.


Death to the Maiden

Ignoring the world’s way, 

no compliments I pay.
At the harsh words I speak, 

iron and steel must break. 

And, Maiden, tell me why 

the last dance you deny: 

it’s rare that debutantes 

turn down a little dance.


The Maiden

I sense the joy of the world.
I know you not, strange man.

I follow, since I must: 

and I dance, as I can.


Death to the Child

You tender babe, behold 

the scythe’s untimely blow. 

Till the last day, sleep now: 

sleep on, consoled.


The Child

O Death, how can I understand? 

I cannot walk, yet I must dance!


© English text by Timothy Adès